Wien verdichtet sich weiter und so rückt nach Nord-, Süd- und Nordwestbahnhof das Gleisareal am Westbahnhof in den Fokus. Dieses lange Infrastruktur-Band durchschneidet die Gründerzeitstruktur des 15. Bezirks und wird entlang der Felberstraße von einem zwischengenutzten Streifen begleitet, dessen Transformation enorme Potentiale und Chancen für die Ergänzung der angrenzenden Bestandsstadt bietet.

Die existente stadtgesellschaftliche Initiative für die Errichtung eines Westbahnparks soll dabei ebenso Berücksichtigung finden wie der Wunsch nach einem sozial- und klimasensiblen Stadtraum, der Freiräume, leistbaren Wohnraum, Infrastruktur, Produktion, Kreativ- und Kulturräume innovativ kombiniert.

Dafür soll vor allem die „Abbruchkante“ der Gründerzeit-Struktur entlang der Felberstraße untersucht werden. Wie kann hier die Bestandsstadt weitergedacht werden und eine Verbindung zum tiefer liegenden Gleisareal geschaffen werden? Welches Potential birgt dieser Niveausprung für die Integration von flexiblen Gewerbestrukturen und für die Entwicklung eines tiefer liegenden urbanen „Frei- und Experimentierraums“?

Es wird also eine neue Stadtkante entstehen, deren Programmierung, Ausformung und Einfügung in den Stadtraum zu untersuchen ist – so z.B. der Auftakt am Westbahnhof, der Abschluss an der Kreuzung Johnstraße, aber auch der Brückenschlag in den südlichen Teil des 15. Bezirks.

Die Länge dieser Kante – 1 Kilometer – macht auch eine Auseinandersetzung mit Mobilitätsfragen nötig. Hier bietet die existierende Infrastruktur der Bahngleise und der Felberstraße ausreichend Potentiale und Anknüpfungspunkte.

Auf Objektebene wird der Wunsch nach Resilienz, Nutzungsoffenheit und Durchmischung die Entwicklung einer entsprechend flexiblen Struktur in Fragen der Statik, Konstruktion und Fassadengestaltung nötig machen. 

Die Annäherung an den Ort und die Themen des Wohnens, der Produktion und der Mobilität wird in einer Researchphase in Gruppenarbeit erfolgen. Die Konzeption der Projekte erfolgt dann in Einzelarbeit.